(American or not, that’s the Question!)
Wir nähern uns derzeit dem Ende der “Wander-Propaganda“ quer durch die Vereinigten Staaten für die Nominierung zum Präsidentschatfs-Kandidaten. Während bei den Republikanern schon alles seit langem fest steht gibt es im Demokratischen Lager ein Rennen bis auf den letzten Zentimeter. Ob dieses interne Duell die Demokraten intern zermürben würde, darüber kann man nur spekulieren. Fakt ist, das diese US-Präsidentschafts-Kampagne eine der spannendsten der letzten Jahrzehnte ist.
Seit dem Amtsantritt zur 1.Legislatur von George W. Bush bis Heute sind wir Zeitzeuge eines großen weltweiten Umbruchs geworden. Von den Ereignissen des 11. September, über das erneute sich Verhärten der Fronten im Mittleren Osten, bis hin zum Sturz der Taliban und Saddam Husseins Regime im Irak.
Als am 11. September 2001 Zwei von arabischen Terroristen kontrollierte Linienmaschinen von US Fluggesellschaften in die beiden Türme des World Trade Centers einschlugen fühlte die ganze Welt mit den Amerikanern. Für eine Weile gab es eine starke Kohäsion Amerika-Westliche Welt. Diese Wunde, durch Terroristen Radikal-Islamischer Weltanschauung verursacht, stempelte in die Köpfe der Bush Regierung einen wasserfesten Schriftzug „Kampf dem Terror“ mit verheerenden Nebenwirkungen, sowohl für die USA selber als auch für ihre Verbündeten. Die USA sahen sich durch den Anschlag auf eigenem Boden in der Prestige-Stadt New York so verletzt dass es von da an nur noch darum ging den Islam-Terror endgültig auszumerzen. Innerhalb der westlichen Allianzen und Bündnisse (UNO, NATO, EU,usw.) kam es zum offenen Konflikt ob man diese Art von „Ausrottung“ des Islam-Terrorismus mitmachen oder lieber auf diplomatische Mittel setzen sollte.
Durch den Streit innerhalb der westlichen Gemeinschaft und aufgrund eines „reellen“ fehlenden Gegengewichts in Sachen Grossmacht – wie zu Zeiten des Krieges die damalige Sowjetunion – sahen sich die USA darin bestärkt die Angelegenheit selber zu entscheiden und nahmen Frontalkurs; Sprich, alles aufs Schlachtfeld werfen um den arabischen Terrorismus zu vernichten, vom Militär bis Geheimdienste.
Dabei wurde die gesamte Medienaufmerksamkeit auf den „bösen Araber“ gelenkt. Von Washington beeinflusste Medien zeichneten ein düsteres Bild dieses „Terroristen“ um die Bösartigkeit zu verstärken. Das verbreitete in den Vereinigten Staaten ein Gefühl von Angst, Unsicherheit und auch den Aufschrei nach Vergeltung. Dadurch wurde auch das Misstrauen gegenüber US-Muslimen genährt. Durch diese Art von Propaganda wurden die US Bürger auf die „War On Terror“ Schiene gelenkt. Massive Einschnitte ins Privatleben (Privacy), totale Überwachung, überproportionale Ausgaben für den Verteidigungshaushalt; all das wurde von den durch die gelenkten Medien gut informierten Bürger des „Staates der Freiheit“ klanglos hingenommen.
Washington brauchte aber noch mehr. Es ging in erster Linie um den Terrorismus. Aber welch ein Zufall. Taliban und Co.! Also Afghanistan und IRAK(!). Der Terroranschlag in New York gab den USA eine einmalige Chance sich im Mittleren Osten als Führungsmacht zu etablieren. Afghanistan war nur eine Art „Vormission“. Eigentlich ging es mehr um Öl und den Iran. In diese Überlegungen wurde zweifelsfrei auch die Krise im Mittleren Osten mit einbezogen. Das Ergebnis dieses „Feldversuchs“ erleben wir noch Heute und es ist kein Ende in Sicht auch wenn sich Anzeichen einer Besserung im Irak ankündigen (laut US-Medien).
Während der Afghanistan Intervention, von einem großen Teil der Internationalen Gemeinschaft mitgetragen oder geduldet, konnte man beim „Alleingang“ der USA in Sachen Irak endgültig die „Strategie“ erkennen. Die UNO wurde ebenso übergangen wie die anderen westlichen Staaten. Es ging nur noch um eine Frage: „Amerikaner oder nicht!“ – und dies war mehr ein Anschreien als eine Frage. Hast du mitgezogen und Ressourcen (Geld und Soldaten) bereit gestellt warst gut angesehen. Durch diese Hilfe wollten sich einige Länder einen Pluspunkt im Weissen Haus verschaffen.
Seit jenem Tagen hat sich vieles geändert. Die USA, einst als Land der Freiheit und der Demokratie angepriesen, haben in dem letzten 8 Jahren so dermaßen gelitten das von den einstigen Aushängeschildern wie Menschenrechte, Internationales Recht, Demokratie und Freiheit nicht mehr viel übrig ist. Der Weltpolizist ist selbst zum Täter geworden (Anzeichen dafür gab es schon vorher). Er agiert auf der Weltbühne entgegen seine eigenen Prinzipien
Sämtliche Westlichen Staaten wären Heute keine Demokratien wären die USA nach dem 2. Weltkrieg nicht so hilfsbereit gewesen. Sie zogen uns mit dem Marshall-Plan wie ihr eigenes Kind auf. Ein Kind das mit der Zeit erwachsen wird, in einer Demokratie aufwächst. Es gibt Rechte und Pflichten, Moral und Gesetz, die respektiert werden müssen will man in einer freien Gesellschaft friedlich zusammen leben.
Am Ende kommt es immer wie es kommen muss: Der Arzt sagt zum Patienten er solle ja nie das Rauchen anfangen, es mache krank und raucht selbst 2 Schachteln am Tag. Im übertragenen Sinne haben wir in den letzten Jahren ein wenig unseres Glaubens in Washington verloren. Wir haben mit ansehen müssen wie unser großer Vater die USA seine eigenen Regeln bricht um seine Ziele zu erreichen (Guantanamò, Unilaterale Entscheidungen, usw).
Die George W. Bush Ära wird noch lange ihre Schatten in die Zukunft werfen. Nun liegt es an uns und dem neuen (hoffentlich mehr konstruktiven als destruktiven) Präsidenten der USA das Chaos der vergangenen Jahre wieder zu entschärfen. Fehltritte sind getan worden, aber den „Hausputz“ nun alleine den USA zu überlassen halte ich für eine „Kurzschluß-Entscheidung“. Europa tat Zwei große Fehltritte im 20. Jahrhundert die folglich mit Weltkriegen endeten. Nur so können wir uns und auch unseren „Vater“ USA vor noch mehr Schaden bewahren. Desweiten haben die Aktionen gegen den Terrorismus kaum Vorteile gebracht, ausgenommen für die USA selber, die Welt ist heute unsicherer denn je. Das Gleichgewicht der geo-politischen Kräfte schwankt dermaßen das man Angst haben muss die Erde kippt um. Jüngste Ereignisse zeigen das die Westliche Welt immer noch zu sehr mit den USA identifiziert wird. Daraus ergeben sich leider auch negative Folgen wie zum Beispiel die Angst vor einer „Kolonialisierung mittels Hilfslieferungen“, wie der Fall der Wirbelsturm Nagris in Burma zeigt.
Nun kann sich jeder selber Fragen ob er mehr Amerikaner ist oder nicht.
Andy
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